Die Atlantic Osprey wurde lange Zeit zum Transport von Brennelementen und hoch radioaktiven Abfällen auch von und nach Deutschland eingesetzt. Das Schiff war ein sogenanntes Ro-Ro-Schiff (Roll-on/Roll-off). LkW konnten mitsamt der Ladung über eine Heckrampe auf das Schiff fahren und es auch wieder verlassen.

Die jetzt noch von der Firma International Nuclear Services (INS) betriebenen Schiffe Oceanic Pintail, Pacific Heron, Pacific Grebe und Pacific Egret sind von einer völlig anderen Bauart (normale Schiffe ohne Kran- und Hebevorrichtungen). Es müssten also für Schiffstransporte eine oder mehrere zugelassene Hebeeinrichtungen in deutschen Häfen gebaut werden. Zudem haben die Schiffe, soweit wir wissen, keinerlei Zulassung für deutsche Gewässer, ebenso wie die Transportbehälter keine Zulassung für die bei der Entladung dann erforderlichen Hebehöhen von mehr als 8 m haben.

Bislang wurde auch strahlendes Material z.B. vom AKW Stade per Schiff verladen.

Bei einem eventuellen Abriss von Esenshamm, Brunsbüttel und Brokdorf fällt damit eine Schiffsverladung aus. Alles Material muss voraussichtlich entweder auf der Schiene oder der Strasse abtransportiert werden.

Die Originalmeldung aus "World Nuclear News" vom

22. August 2014 finden Sie nachstehend :

Der Seetransport von Brennelementen, Mischoxid- (MOX) Brennelementen, Plutonium und verglasten hochradioaktiven Atomabfällen wird nur zu einem Teil mit Spezialschiffen der "Pacific Nuclear Transport Limited" hauptsächlich im Asienverkehr durchgeführt. Das sind :

Pacific Sandpiper (Baujahr 1985)

Pacific Pintail       (Baujahr 1987)

Pacific Heron       (Baujahr 2008)

Seetransporte in europäischen Gewässern, d.h. Nord- und Ostsee und Nordatlantic sowie Ärmelkanal werden von der Tochtergesellschaft NDA (Nuclear Decommissioning Authority) mit den Schiffen

European Shearwater (Baujahr 1981)  und

Atlantic Osprey           (Baujahr 1986)

durchgeführt.

Zur Geschichte der Atlantic Osprey :

Wie schon oft, kann man nicht so schnell schreiben, wie einen die Entwicklung überholt. Mittlerweile werden schon normale Handelsschiffe zum Plutoniumtransport eingesetzt wie z.B. die MCL Trader oder bei einem Pu-Transport nach dem amerikanisch-russischen Rückführprogramm aus Ungarn das kurzfristig gecharterte Schiff "Lynx".